Nach einem langen Reisetag, der um 6 Uhr morgens in Resistencia begann und um 0:30 argentinischer Zeit in Lima endete, sind wir ziemlich erschöpft im Hotel angekommen. Natürlich konnten wir uns es nicht nehmen lassen, noch in das nächstgelegene Restaurant genau gegenüber unseres Hotels zu gehen, vor allem weil Adrian von der peruanischen Küche so geschwärmt hat. Es war wieder ein Grillrestaurant – ich dachte schon, das bleibt uns wohl die ganze Reise nicht erspart – allerdings, Grillen ist nicht Grillen. Es war wirklich ausgezeichnet und außerdem wurden göttlich schmeckende Avocados dazu gereicht.
Am nächsten Tag – nach einem Frühstück mit tropischen Früchten wie Mangos und Papayas – hatten wir den Tag bis zur Anspielprobe und zum Konzert frei. Manche fuhren in die Altstadt, andere spazierten zur Pazifikküste. Die Küste ist leider baulich völlig zerstört, das Meer so schmutzig, dass nur die leichtsinnigsten und gegen alle Keime resistenten Personen den Sprung ins obendrein saukalte Wasser wagen. Von uns war jedenfalls keiner dabei. Die kulinarischen Ortskenntnisse von Adrian haben einige von uns zu Mittag in das schön am Meer gelegene Restaurant „Costa Verde“ geführt. Fisch und Meeresfrüchte vom Feinsten und das meiste nicht gegrillt!
Das Konzert fand abends im Auditorio Santa Ursula statt. Dieser fantastische Konzertsaal war in der letzten Zeit fest in schwäbischer Hand, da die Bachakademie unter Helmuth Rilling ein paar Tage zuvor ebenfalls zu Gast war. Das freute insbesondere den deutschen, aus Trossingen stammenden Kulturattaché. Der Saal ist groß und war nahezu ausverkauft. Das Publikum war wieder so begeistert, wie wir es aus den Konzerten zuvor gewohnt waren.
Lima ist eine sozial sehr gegensätzliche Stadt. In den reichen Stadtteilen wirkt die Stadt gepflegt und ordentlich. Die Vegetation ist bezaubernd. Allerdings merkt man auch hier, dass sich viele arme Menschen durch Betteln über Wasser halten müssen. Ein paar Häuserreihen hinter den schönen Fassaden der Häuser der Wohlhabenden beginnen auch schon die Holzbuden der ärmeren Bevölkerung. Nichts desto trotz scheint es mit Peru durch ein hohes Wirtschaftswachstum bergauf zu gehen.
Nach dem Konzert war das Orchester noch in die traumhaft gelegene Wohnung des Kulturattachés eingeladen. Von der Terrasse hatten wir einen fantastischen Blick über die Küste. Interessanterweise kannte er Wolfram Christ persönlich von einem Konzert in Bischkek, wo er vor Lima im Einsatz war. Der leider zu kurze Abstecher nach Peru endete somit auf angenehmste Weise.